Auch dieses Jahr haben sich ein paar "Bochumer" (ich ignoriere an dieser Stelle geflissentlich, dass nicht jeder aus Bochum kommt) viele Kilometer in den Norden begeben, um Tecklenburgs Zweite zu verstärken. Anfänglich nur als Anhängsel von Florian Balkau wahrgenommen, haben sie sich mittlerweile emanzipiert und sind zu unentbehrlichen Stammspielern geworden. Chapeau!
Schmerzlich vermisst wurde manchmal Christoph Schulte, der letztes Jahr durchaus häufiger in Tecklenburg zu sehen war. Nach Doc Balkau hat Christoph alle sozialen Brücken hinter sich abgerissen, als er seine Freundin kennenlernte.
Entschuldigen möchte ich mich bei den Spielern, die in meinen Spielberichten wenig Beachtung fanden, da sie eine beständig gute Leistung in der Abwehr und dem Mittelfeld brachten und auf dem Platz nur sehr selten mit ihrem persönlichkeitsvereinnahmenden Verhalten auffällig geworden sind. Dazu zähle ich Jan Quanta, Philipp Krusemeyer, Matthias Zink und natürlich unseren Torwart Peter Rolfes. Ziemlich breit getreten wurden hingegen immer die Eskapaden von Buddy und Florian. Mea culpa - sollte ich weiterhin Berichte schreiben, dann wird die sportliche Leistung der Protagonisten mehr im Vordergrund stehen.
Greise, pre-maturante Kinder, Frauen mit Bärten - Der Trainer hat auch in dieser Saison alles akquiriert, was noch zwei lauffähige Beine hat und meist waren darunter auch noch echt verschollen geglaubte Joker zu finden. Dieses Jahr gastierten Guido Hundertmark, Christian Esmeier, Kickels und Dirk Heiligtag. Zusätzlich waren auch einige Spieler der ersten Mannschaft zu finden, wie Tobias Nautsch, Tino Langmesser, Hanno Knippenberg und Ömer Samanci.
Insgesamt ist die Zahl der aktiven Spieler dieser Saison auf fast 50 zu beziffern, deren Namen mir manchmal schon gar nichts mehr sagen. Viele haben sich schon gefragt, wie der Trainer das eigentlich macht, aber mir blieb das bislang ein Mysterium. Vielleicht hat der Trainer mit Florian Balkau ein geheimes Schleusernetzwerk für Amateurfußballer gegründet. Immerhin hat Florian Balkau schon einige talentierte Spieler aus entferntesten Herrenländern nach Tecklenburg entführt. Einen Schweizer durfte man in Tecklenburg indes aber noch nicht bewundern.
Obwohl der Trainer mit seinem wundersamen Spieler-Karussell alle beeindruckt, möchte ich noch eine Sache loswerden: Diese ständige Litanei vor, nach und während des Spiels über schlechte Leistungen kann manchmal ganz schön nerven. Tecklenburg II wird zur schlechtesten Mannschaft der Welt zerredet - Na und? Das wissen wir! Diese Tatsache jeden Sonntag aufs Butterbrot geschmiert zu bekommen ist aber nicht immer für alle erbaulich.
Uli Dauwe - Der Rücktritt vom Rücktritt vom Rücktritt. Meines Wissens war der erste offizielle Rücktritt Uli Dauwes im Jahr 1999. Heute, 8 Jahre später, geht die Zweite stets optimistisch ins Spiel, wenn Uli für eine Partie vakant ist. Wir hoffen auf die nächste Rücktrittsankündigung.
Ali Demir - Das Comeback vom Comeback vom Comeback. Aufgrund einer nicht näher bekannten Verletzung fiel Ali in der Mitte der Hinrunde aus, wurde operiert und hat nun mehrmals sein Comeback verschoben. Spötter unterstellen, dass das Problem im Kopf des Spielers zu finden sei. Niemand weiß genau, wann mit Ali zu rechnen ist, was sicherlich auch an seinem eigenbrödlerischen Verhalten und den Aversionen gegenüber der Mannschaft liegt. Ich für meinen Teil rechne aber fest mit Ali für die kommende Saison.
Steffen Brüggen und Jan Quanta - Haben sich mittlerweile gut in die Mannschaft eingefügt (auch durch die Integrationsarbeit von Sebastian Lux und Dr. Balkau). Steffen belegt den zweiten Platz der Torschützenliste, während Jan tadellose Leistungen im Abwehr-Dreieck mit Andy Hanke und Philipp Krusemeyer gezeigt hat.
Etwas störend sind bei Steffen manchmal noch die cholerischen Ausbrüche auf dem Platz. Ich bitte daher unser komplettes Ärzte-Team, bestehend aus Matthias Zink, Barei Adam-Sarwar, Lorenz Skoljarev und Chefarzt Florian Balkau darum, bei Steffen ihre therapeutisch-psychologischen Kenntnisse anzuwenden, bevor "Steffen Brüggen" zu einem Anagramm für "Feste Prügeln" wird.
Florian Balkau - Immer wieder beliebtes Ziel von Schuldzuweisungen. Der Trainer reduziert Florian gerne auf seine Chauffeurs-Funktion für Lorenz, Barei und Matthias Z. und lässt dies Florian und der ganzen Mannschaft deutlich spüren. Ich halte dies für eine Schieflage, da Florian sicher, auch ohne die sportlichen Leistungen, einer der wichtigsten Spieler ist. Auch wenn sich mir bei den dilettantischen Fouls, der katastrophalen Deckungsarbeit und den Meckereien manchmal die Haare sträuben, so hat er doch andere Meriten und ist für das Mannschaftsklima eine Bereicherung.
Ich habe mir sagen lassen, dass Florian in seinem kleinen schweizerischen Städtchen namens Laufen jede freie Sekunde vor dem Rechner sitzt und das Gästebuch der Zweiten alle 30 Sekunden aktualisiert. Die Schweizer Tristesse und die fußballfreie Zeit bringen Florian fast zum Heulen und so wartet Florian nur auf den endlich erlösenden Anruf seines Trainers der ihm sagt "Wir brauchen dich!", um dann sofort nach Tecklenburg hochrasen zu können und der Mannschaft einen selbstlosen Dienst zu erweisen. Stattdessen kommt meistens nur ein herabschauendes "Du kannst zu Hause bleiben, es sei denn du bringst jemanden mit" oder Florian wird nach seinem langen Anreiseweg auf die Ersatzbank verbannt - ist das gerecht?
Trotz allen Unkenrufen aus der defätistischen Funktionärsriege hat sich mittlerweile auch das Gästebuch der Zweiten zu einer festen Institution entwickelt. Diskussionen finden meist auf einem hohen Niveau statt, wobei ich allerdings denke, dass das manche Leute von der Diskussionsteilnahme abhält. Ich für meinen Teil hänge auch noch der Dechiffrierung des Mannschaftsslogans von Matthias Zink fest, der am Anfang der Saison zu neuer Einigkeit verhelfen sollte. Unter den katastrophalen Misserfolgen beim Saisonstart fiel der Spruch einer enormen Kurzlebigkeit zum Opfer und geriet spätestens nach dem Spiel gegen Hopsten völlig in Vergessenheit. Ich fand diesen Spruch aber von vornherein zu kompliziert.
Bzgl. des weltweiten Netzes verweise ich auch gerne auf die Websites der Konkurrenz. Teuto Riesenbeck 4 (www.teuto4.de.vu) ist kurz davor die Homepage zu überarbeiten. Ich hoffe die Feature-Liste sieht nicht so aus: Noch schlechteres Design, noch weniger Spielberichte und noch mehr Rechtschreibfehler!
Leider gibt es sonst nur wenige Mannschaften in unserer Liga, die sich der grenzenlosen Möglichkeiten der Internet-Präsentation bedienen. Zum einen ist mir die Seite von GW Lengerich II aufgefallen (www.gwlengerich2.de.vu), welche aber leider dasselbe Schicksal wie unsere ehemalige Vereinsseite tus-tecklenburg.de ereilt haben zu scheint. Die Seite existiert wahrscheinlich seit 2002, ist aber dann irgendwann von dem Webmaster mit dem Pseudonym "HuskieSven" aufgegeben worden. Mittlerweile wird man bei GW zwar mit einer neuen Seite unter www.gruen-weiss-lengerich.de entschädigt, aber Spielberichte sucht man noch vergeblich.
Weitaus beredtsamer ist da die Seite unseres diesjährigen Meisters Eintracht Mettingen III (www.mettingen-fussball.de/Dritte.htm). Leider werden wir im nächsten Jahr auf diese Spielberichte verzichten müssen. Auch der Mettingen-Verfolger Hörstel II (www.sc-hoerstel2.de/index.php) veröffentlicht regelmäßige Spielberichte.
Lokalrivale Brochterbeck II (www.bsv-brochterbeck.de) ist mittlerweile mit einer neuen Internetseite ins Rennen gegangen. Die neue Seite sieht optisch ansprechend aus und liefert eine fülle von Informationen.
Ansonsten gibt es eigentlich nur noch die Seite von Preußen Lengerich (www.preussen-lengerich.de), die uns neuen Lesestoff für die Kreisliga C2 liefert.
Alle weiteren Vereine und Mannschaften enthalten der Kreisliga C ihre literarischen Beiträge.
Spekulationen gibt es auch zu der Verdunkelung von Frank Dirkes. Angeblich wurde Fränki seit einigen Monaten nicht mehr gesehen. Nach drei erfolgreichen Blitz-Bestäubungen soll Fränki auf Flucht vor Alimenten sein, die Beweislage ist hierfür aber sehr dünn. Möglicherweise ist Fränki aber auch ein aus dem Untergrund agierendes Mitglied von Grätsches Schleusernetzwerk.
Solltest du, Fränki, dies lesen, so melde dich bitte ganz diskret bei einer Vereinsperson deines Vertrauens.
Der Schocker des Jahres war für mich der ausgekugelte rechte Daumen des sonst so jovialen Frank Möllers im Spiel gegen Preußen Lengerich. Zu allem Überfluss mussten wir uns trotz Feldüberlegenheit mit 1:0 gegen eine schwache Preußen-Elf geschlagen geben. Kein Wunder, hat der Feind doch brutal und hinterlistig eine der Tecklenburger Sturmspitzen ausgeschaltet - so meine Theorie. Unvergessen ist auch die Attacke von Frank gegen einen Lienener Spieler, bei der Frank sein Janusgesicht offenbarte. Der Gegenspieler inszenierte mit seiner Theatralik ein übles Schmierentheater, welches bezwecken sollte unseren geschätzten Freizeit-Entertainer Frank Möller vom Feld zu verweisen und in Misskredit zu bringen, pfui!
Es gab in dieser Saison einige Rücktrittsandrohungen. Abgesehen von den im jährlichen Turnus verkündeten Rücktritt von Uli Dauwe standen Peter Rolfes und Dieter Schneider kurz davor ihren Dienst zu quittieren. Auch Trainer Grätsche sägte an seinem eigenen Stuhl (denn andere taten das aufgrund mangelnder Alternativen nicht).
Von vorne angefangen: Tecklenburg war ernsthaft in dem Glauben, in der abgelaufenen Saison oben mit zuspielen. Man traf sich vor dem ersten Lackmustest gegen BSV Brochterbeck bei Sebastian Lux, um gemeinsam mit der Mannschaft zum Frühstück zu dinieren und sich Meisterschaftsträumereien hinzugeben. Das erste Saisonspiel wurde prompt mit 1:4 verloren, der Spielführer bekam unnötig die Rote Karte und wurde gesperrt. Die nächsten Spiele wurden ähnlich erfolglos absolviert, nur die Ergebnisse wurden dramatischer und das Ansehen solcher Spieler war zunehmend mit körperlichen Schmerzen verbunden.
Der Unmut einiger Spieler kanalisierte sich erst, nachdem es gegen Hopsten erneut ordentlich mit 8:1 ins (Kon-)Tor geregnet hat. Tecklenburg war gut ambitioniert den schlechtesten Saisonstart aller Zeiten zu machen und wurde nun endlich mit der klaffenden Lücke zwischen illusorischen Aufstiegsansprüchen und der Realität konfrontiert. Die Mannschaft drohte von einer inflationären Larmoyanz überrollt zu werden. Erst als Peter Rolfes eine Ansprache hielt, ging es wieder beständig aufwärts. Größere Rückschläge konnten daraufhin bis zum letzten Saisonspiel vermieden werden. Die in der Hinrunde jämmerlich verlorenen Partien gegen Lienen, Mettingen, Hörstel, Arminia Ibbenbüren, Hopsten und Dörenthe wurden in der Rückrunde mit neuem Elan absolviert und so mancher Gegenspieler hat mit so einer Retour sicherlich nicht gerechnet. Nichtsdestotrotz wurde Tecklenburg von seinem defizitären Torverhältnis bis ans Ende der Saison verfolgt.
Vielleicht sollten die Ansprache von Peter Rolfes zu einem festen Bestandteil des Spielrituals werden...
Diesjährige Verletzungs-Top-10:
Manuel Tiedemann (Kreuzbandriss in Tecklenburg I gegen Westerkappeln, wobei er ursprünglich in der Zweiten eingeplant war).
Frank Möller (ausgekugelter Daumen gegen Preußen Lengerich).
Markus Rabbel (Zehfäule).
Ansgar Deppe (Fußheber-Schwäche?!).
Ali Demir (irgendeine Verletzung, die durch eine Leistenoperation behoben wurde).
Dennis Knollmann (gebrochenes Schlüsselbein).
Florian Balkau (Wadenbeinbruch bei GW Lengerich).
Matthias Zink (eine lächerliche Oberschenkelzerrung vor dem Spiel gegen Brochterbeck).
Dirk Niemeier (Fehlstellung der Kniescheibe).
Jürgen Vogelsang (Daumennagelverlust durch Tino Langmesser auf der Weihnachtsfeier)
